Basteln? Hä?
Warum eigentlich … „BASTELN“ ?!? … sollte das Spielen mit Papier, Kleber und Farben nicht erfolgreich mit der Grundschule abgeschlossen sein? Gibt es nicht auch alles digital? Oder zumindest von Obi?
Ich denke, dass die Antwort schon im ersten Satz liegt. Wir spielen zu wenig. Wir sind DEUTSCH – was nicht ernst ist, was nicht leidend ist, was nicht durchstanden werden muss, ist … ja, was eigentlich? Es ist Spaß.
Wikipedia definiert den Unterschied zwischen Basteln und Handwerken damit, dass beim Basteln bereits der Prozess Spaß macht, nicht nur das Ergebnis. Damit haben sie so Recht, dass ich kurz davor bin, einen ihrer Bettelaufrufe positiv zu beantworten.
Basteln macht glücklich. Am Ende des Tages ist es so einfach. Hochtrabend kann man sagen, dass Basteln die spielerische Auseinandersetzung mit der eigenen Kreativität ist. Es ist so wenig und doch so viel. Es ist Ausprobieren und auf-sich-selbst-stolz sein. Jede/r kann alles so schlicht oder so komplex machen, wie es gerade gefällt. Auf und in einer Karte oder auch in zwanzig. Als Dankeschön-Karte, Geburtstagskarte, Einladungskarte, Oster-, Weihnachts- oder Hochzeitskarte. Als „hallo, wie geht’s“ Karte. Und nichts davon ist digital reproduzierbar oder kann irgendwo gekauft werden. Egal ob eine Karte gebastelt wird oder 20. Alle sind Einzelstücke. Es ist ein Stückchen von einem selbst, das verschenkt und dadurch größer wird.
Was das jetzt mit Dir zu tun hat?
Wenn ich von meiner Papierliebe erzähle, gibt es ganz oft zwei ablehnende Antworten, von denen ich in Wahrheit aber nur eine akzeptieren kann.
Wer ihr größtes Vergnügen im Malen oder Zeichnen oder in der Kalligraphie oder im neu-deutschen Handlettering findet, für den ist Stempeln eher nichts. Das kann ich verstehen. Ich persönlich finde immer noch, dass es Schnittmengen gibt, in denen frau beides nutzen kann, aber da würde ich niemals jemanden reinreden.
Wer aber meint, „nicht kreativ“, „nicht kreativ genug“ oder „nicht das Auge dafür“ zu haben, die möchte ich nur solange schütteln, bis sie bereit sind, Schüttelkarten mit mir zu basteln. Soweit Du es schaffst, die Ober- und Unterteile in Deinem Kleiderschrank zu an Deinem Körper zu applizieren, dass Du bereit bist, auf die Straße zu gehen, kannst Du auch mit Stampin‘ up! Produkten Spaß haben. Wer immer noch zögert, kann auch gerne erst noch ein Glas Sekt bekommen.
Es ist im wahrsten Sinne des Lebens „Kinderleicht“ – mit der Leichtigkeit und den Staunen und der Neugier und dem Lachen des Kindes entstehen schöne Dinge. Perfektion ist nicht das Ziel, der Weg macht Spaß, kann somit wieder und wieder und wieder begangen werden und das Ergebnis kann auf alle Fälle immer noch verschenkt werden.
5 Gründe
So komme ich dann auch auf meine 5 Gründe, warum ich Basteln und Stampin‘ up! liebe:
- Ich liebe das Blättern im und Bestellen aus dem Katalog („retail therapy“)
- Ich liebe es, mit den Produkten zu basteln und zu gestalten. Mir neue Dinge auszudenken oder auch nur andere nachzubasteln („Kunsttherapie“)
- Ich liebe es, meine Karten zu verschicken oder kleine Geschenke zu überreichen („Random acts of kindness“)
- Ich liebe es, dass sich die Bedachten und Beschenkten immer so freuen (wieviele WhatsApp-Nachrichten schaffen es schon an die Kühlschrank-Tür?)
- Und ich liebe es, dass mir der Kram hinterher nicht mehr die Wohnung vollstellt („Simple living“) und Grüße vom Bastelwahn an den aktuellen Aufräumwahn
Und was macht die Retterin sonst?
In meinem anderen Leben bin ich Geschäftsführerin meiner kleinen Beratungsfirma, springe von Kunde zu Kunde und von Projekt zu Projekt, bin sehr eingespannt, was mir auch viel Spaß macht – und mir das Geld für die ganzen Bastelmaterialien verdient. Denn ja – die Materialien sind nicht billig. Aber um meinen Geschäftspartner zu zitieren: „ich sehe Dich vor dem Basteln, beim Basteln und wenn Du fertig bist. Ich sage Dir eins: Therapie ist teurer.“
In diesem Sinne: Happy Basteling 🙂